Was ist eine Canonical URL?
Eine Canonical URL (auch: rel=“canonical“) ist ein HTML-Element, mit dem du Suchmaschinen mitteilst, welche Version einer Seite als die „maßgebliche“ oder „bevorzugte“ angesehen werden soll – also die Originalquelle unter mehreren inhaltlich sehr ähnlichen URLs.
Das Canonical-Tag hilft dabei, Duplicate Content zu vermeiden – also doppelten oder fast identischen Inhalt auf verschiedenen URLs. Es signalisiert Google & Co.:
„Diese URL ist das Original – bitte diese in den Index aufnehmen.“
Ohne Canonical-Hinweise kann es passieren, dass Google falsche Seiten priorisiert, Rankings aufteilt oder Seiten ganz ignoriert.
Warum sind Canonical URLs wichtig?
Suchmaschinen mögen eindeutige, konsistente Inhalte. Wenn ein und derselbe Inhalt unter mehreren Adressen auffindbar ist, kann das zu folgenden Problemen führen:
- SEO-Signalverlust (Backlinks & Rankings verteilen sich auf mehrere Seiten)
- Indexierungsprobleme (Google weiß nicht, welche Version relevant ist)
- Duplicate Content Penalty (Rankingverluste bei zu viel Überschneidung)
- Tracking-Verfälschungen (z. B. in Analytics durch mehrere URL-Varianten)
Mit Canonical-Tags steuerst du diese Probleme aktiv und sorgst dafür, dass alle SEO-Signale gebündelt werden – auf die eine „kanonische“ Seite.
Wie sieht ein Canonical-Tag aus?
Im <head>
-Bereich einer HTML-Seite wird ein Canonical-Tag wie folgt eingebunden:
<link rel="canonical" href="https://example.de/beispielseite/" />
Das sagt Google: Diese URL ist das Original, alle anderen (z. B. mit Tracking-Parametern oder über Filter) sind sekundär.
Typische Szenarien für Canonical-Einsatz
- Filterbare Produktseiten im Shop (z. B.
example.de/schuhe?farbe=blau
) - Blogartikel, die unter mehreren Kategorien erscheinen
- Druckversionen von Seiten
- Tracking-Parameter in URLs (z. B.
?utm_source=...
) - Duplicate Content durch www / non-www oder http / https
Auch bei technischen Seitenduplikaten durch Paginationssysteme, Tags oder Suchergebnisseiten hilft ein sauberes Canonical-Management.
Canonical-URLs in WordPress – so setzt du sie richtig
Wenn du mit WordPress arbeitest, übernehmen viele SEO-Plugins die Verwaltung von Canonical-Tags automatisch. Zum Beispiel:
- Yoast SEO: setzt automatisch die aktuelle Permalink-URL als Canonical
- Rank Math: erlaubt individuelle Angabe und Automatisierung
- All in One SEO: bietet ebenfalls eine eigene Canonical-Verwaltung
Du kannst in diesen Plugins pro Seite oder Beitrag eine eigene Canonical-URL festlegen, falls du Google bewusst auf eine andere Version verweisen möchtest.
Tipp: Prüfe regelmäßig, ob deine Canonical-Angaben korrekt sind – z. B. mit dem „URL Inspection Tool“ in der Google Search Console.
Häufige Fehler bei Canonical-URLs
- Falsche oder kaputte URLs im Tag
- Canonicals auf nicht indexierte oder 404-Seiten
- Selbstreferenz fehlt oder ist inkonsistent
- Mehrere Canonical-Tags gleichzeitig im Head
- Automatische Canonicals, die mit Weiterleitungen kollidieren
Auch: Wenn du Inhalte auf mehreren Domains spiegelst, reicht ein Canonical-Tag allein nicht – hier brauchst du in vielen Fällen zusätzliche Maßnahmen wie hreflang oder Noindex-Regeln.
Fazit
Canonical URLs sind ein zentrales Werkzeug im technischen SEO. Sie helfen dir, Duplicate Content zu kontrollieren, Linkjuice zu bündeln und Google klare Signale zu geben, welche Seite im Ranking erscheinen soll. Wer mit WordPress arbeitet, kann Canonicals meist bequem über SEO-Plugins steuern – sollte aber genau verstehen, wann und wie man sie gezielt einsetzt.