Linkjuice

Was ist Linkjuice?

Linkjuice ist ein Begriff aus der Suchmaschinenoptimierung (SEO) und beschreibt den Wert oder die Kraft, die ein Link von einer Webseite zur nächsten weitergibt. Jedes Mal, wenn eine Seite eine andere verlinkt – intern oder extern –, wird ein Teil ihres „SEO-Werts“ übertragen. Dieser übertragene Wert ist der sogenannte Linkjuice.

In der Praxis bedeutet das: Je stärker und vertrauenswürdiger eine verlinkende Seite ist, desto mehr positive Wirkung kann ihr Link auf das Ranking der Zielseite haben. Gleichzeitig entscheidet auch die Art der Verlinkung, ob und wie viel Linkjuice tatsächlich weitergegeben wird.

Warum ist Linkjuice wichtig?

Linkjuice ist ein zentraler Bestandteil der Google-Ranking-Logik. Backlinks sind nach wie vor einer der wichtigsten Rankingfaktoren. Doch nicht alle Links sind gleich viel wert – entscheidend ist, wie viel Linkkraft weitergegeben wird.

Eine Seite, die viele hochwertige Backlinks erhält, sammelt damit eine Art SEO-Energie. Wenn diese Seite nun andere Seiten verlinkt – etwa per interner Verlinkung – kann sie diesen „Saft“ gezielt weiterreichen. Dadurch wird nicht nur das Ranking der Zielseite gestärkt, sondern auch die interne Struktur der Website aus SEO-Sicht verbessert.

Wie wird Linkjuice weitergegeben?

Grundsätzlich gilt: Jeder Link gibt einen Teil des Linkjuice der verlinkenden Seite weiter. Dabei ist wichtig zu verstehen:

  • Je mehr Links auf einer Seite vorhanden sind, desto mehr wird der Linkjuice aufgeteilt.
  • Interne Links können gezielt genutzt werden, um den Linkjuice zu wichtigen Seiten zu lenken (z. B. Kategorie- oder Verkaufsseiten).
  • Externe Links geben in der Regel auch Linkjuice weiter – es sei denn, sie sind speziell gekennzeichnet (z. B. mit nofollow oder sponsored).

Einflussfaktoren auf die Stärke des Linkjuice

Nicht jeder Link überträgt gleich viel SEO-Wert. Die Stärke des Linkjuice hängt u. a. ab von:

  • Autorität und Vertrauenswürdigkeit der verlinkenden Seite (Domain Authority)
  • Themenrelevanz zwischen Quell- und Zielseite
  • Position des Links auf der Seite (z. B. im Haupttext vs. im Footer)
  • Verlinkungstext (Ankertext) – dieser hilft Google beim Kontextverständnis
  • Linkart (Follow, Nofollow, Sponsored, UGC)

Ein redaktioneller Link von einer hochwertigen, thematisch passenden Seite – mitten im Fließtext – ist Gold wert. Ein nofollow-Link aus dem Footer einer irrelevanten Seite hat dagegen kaum Einfluss auf deine SEO.

Interner Linkjuice: Die unterschätzte SEO-Power

Viele denken bei Linkjuice nur an Backlinks. Doch interne Verlinkungen spielen eine mindestens genauso wichtige Rolle. Mit ihnen kannst du gezielt SEO-Wert innerhalb deiner eigenen Seite verteilen.

Beispiel: Wenn dein Blogartikel zu „Suchmaschinenoptimierung“ viele Backlinks erhalten hat, kannst du diesen Artikel intern verlinken zu anderen Seiten wie „OnPage-SEO“, „Keyword-Recherche“ oder „SEO-Tools“ – und so deren Sichtbarkeit mit stärken.

In WordPress kannst du interne Verlinkung sehr einfach per Block-Editor oder Classic Editor umsetzen. SEO-Plugins wie Yoast SEO oder Rank Math machen sogar Linkvorschläge automatisch.

So nutzt du Linkjuice strategisch

Einige praktische Tipps:

  • Baue gezielt hochwertige Backlinks auf, um externen Linkjuice zu erhalten
  • Verlinke intern mit System – nicht zu viel, nicht zu wenig
  • Vermeide unnötige Weiterleitungsketten, da sie den Linkjuice abschwächen
  • Vermeide defekte Links, denn diese geben keinen Linkjuice weiter
  • Nutze sprechende Ankertexte, um Google thematisch mitzunehmen
  • Setze „nofollow“ nur dort ein, wo du wirklich keinen Linkjuice weitergeben willst (z. B. bei Werbelinks)

Was bedeutet „nofollow“ für Linkjuice?

Wenn ein Link mit rel="nofollow" gekennzeichnet ist, sagt das dem Googlebot: Bitte keinen Linkjuice weitergeben. Google indexiert die Seite eventuell trotzdem, aber der Link hat keinen Einfluss auf das Ranking.

Diese Eigenschaft ist sinnvoll z. B. bei:

  • Werbeanzeigen
  • Affiliate-Links
  • Nutzerkommentaren
  • bezahlten Gastbeiträgen

Seit Google 2019 auch sponsored und ugc (user-generated content) eingeführt hat, gibt es noch feinere Abstufungen, wie du die Weitergabe von Linkjuice steuern kannst.

Fazit

Linkjuice ist eine Art unsichtbare SEO-Währung. Er entscheidet mit darüber, welche Seiten in den Suchergebnissen oben landen – intern wie extern. Wer verstanden hat, wie Linkjuice funktioniert und wie man ihn gezielt einsetzt, kann die eigene Website strukturieren, stärken und strategisch nach vorn bringen. Besonders mit durchdachter interner Verlinkung und hochwertigen Backlinks lässt sich der eigene SEO-Wert deutlich steigern – und das ganz ohne neue Inhalte.

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