Was ist der Largest Contentful Paint (LCP)?
Largest Contentful Paint (LCP) ist eine der drei Core Web Vitals von Google und misst die Zeit, die vergeht, bis das größte sichtbare Inhaltselement im Viewport einer Seite geladen und gerendert wurde. Meist ist das ein großes Bild, ein Video oder ein markanter Textblock (z. B. eine Headline).
Der LCP-Wert gibt also an, wann der Hauptinhalt einer Seite für Nutzer:innen sichtbar ist – und ist damit ein direkter Indikator für die Wahrnehmung der Ladegeschwindigkeit.
Warum ist LCP wichtig?
Google betrachtet den LCP als entscheidenden Faktor für das Nutzererlebnis. Denn egal wie gut der Inhalt ist: Wenn er zu lange braucht, bis er sichtbar wird, springen Besucher:innen häufig ab. Zudem ist der LCP ein direkter Rankingfaktor im Rahmen der Page Experience-Signale.
Ein guter LCP-Wert liegt bei:
- ≤ 2,5 Sekunden: optimal
- 2,6 bis 4,0 Sekunden: verbesserungswürdig
- > 4 Sekunden: schlecht
Je schneller der sichtbare Hauptinhalt geladen wird, desto besser die User Experience – und desto besser die SEO-Wirkung.
Was beeinflusst den LCP?
Mehrere technische und gestalterische Faktoren können den LCP verlangsamen:
- Langsame Server-Antwortzeit
- Große oder unoptimierte Bilder im oberen Seitenbereich
- Render-blockierendes JavaScript und CSS
- Verzögertes Lazy Loading wichtiger Inhalte
- Externe Schriften oder Fonts, die erst geladen werden müssen
- Slider, Carousels oder große Hintergrundvideos
Kurz gesagt: Alles, was das sichtbare Laden des wichtigsten Elements verzögert, hat direkten Einfluss auf den LCP-Wert.
Wie messe ich den LCP?
Tools zur Analyse:
- Google PageSpeed Insights
→ Zeigt LCP für Mobil & Desktop + konkrete Optimierungsvorschläge - Google Search Console
→ Unter „Core Web Vitals“ findest du Seiten mit schlechtem LCP - Lighthouse Audit (in Chrome DevTools)
- WebPageTest.org (für tiefergehende Performance-Analyse)
Dabei wird immer gemessen, welches das größte sichtbare Element beim initialen Laden ist – das kann sich je nach Seite unterscheiden.
LCP in WordPress verbessern – praktische Tipps
1. Bilder optimieren
- Komprimiere Bilder mit Plugins wie Smush, ShortPixel oder Imagify
- Verwende moderne Bildformate wie WebP
- Skaliere Bilder auf die tatsächlich benötigte Größe
2. Ladezeit oben auf der Seite priorisieren
- Entferne oder verzögere große Banner, Slider oder Videos
- Priorisiere Text und Hauptüberschrift im sichtbaren Bereich
3. Critical CSS laden
Nutze Plugins wie Autoptimize oder WP Rocket, um nur das CSS zu laden, das für den sichtbaren Bereich benötigt wird – der Rest folgt später.
4. JavaScript entschärfen
Reduziere oder verschiebe nicht kritisches JavaScript, z. B. über Asset CleanUp oder Perfmatters. So wird der „Rendering-Blocker“ reduziert.
5. Fonts lokal laden
Vermeide es, Schriftarten von Google Fonts nachzuladen – stattdessen lokal einbinden und mit font-display: swap
versehen, um das Rendern nicht zu blockieren.
6. Caching und CDN verwenden
Ein guter Caching-Mechanismus (z. B. über WP Rocket, LiteSpeed Cache oder W3 Total Cache) und ein Content Delivery Network (z. B. Cloudflare) können die Ladezeit signifikant verbessern – besonders für Besucher:innen mit längeren Distanzen zum Server.
Was du vermeiden solltest
- Lazy Loading des LCP-Elements, besonders wenn es im sichtbaren Bereich liegt
- Zu viele Tracking-Skripte oder externe Werbenetzwerke, die den Seitenaufbau blockieren
- Unnötige Animationen oder Slider, die erst nach vielen Ressourcen starten
- Schlecht strukturierte DOMs, bei denen der Hauptinhalt nicht sofort erkannt wird
Fazit
Largest Contentful Paint ist eine der direktesten Metriken für gefühlte Website-Geschwindigkeit. Wer den LCP optimiert, verbessert das Erlebnis für Nutzer:innen und erfüllt gleichzeitig Googles Anforderungen an moderne, nutzerfreundliche Seiten. In WordPress ist das mit den richtigen Plugins, Bildoptimierung und etwas technischem Feinschliff gut machbar. Schnell sichtbare Inhalte sind keine Kür – sie sind Pflicht für gutes SEO.