Heatmap

Was ist eine Heatmap?

Eine Heatmap ist ein visuelles Analyse-Tool, das zeigt, wie Nutzer:innen mit einer Website interagieren. Dabei werden Klicks, Mausbewegungen oder Scrollverhalten farblich dargestellt – ähnlich wie bei einer Wärmebildkamera: rote Bereiche bedeuten hohe Aktivität, blaue oder graue Zonen wenig bis gar keine Interaktion.

Heatmaps helfen dir zu erkennen, welche Inhalte wirklich wahrgenommen und genutzt werden – und welche ignoriert werden. Anders als reine Zahlen-Reports bieten sie eine intuitive, visuelle Einsicht in das Verhalten deiner Besucher:innen. Besonders für UX-Design, Conversion-Optimierung und die Platzierung von CTAs (Call to Actions) sind sie extrem wertvoll.

Welche Arten von Heatmaps gibt es?

Heatmaps sind nicht gleich Heatmaps – je nach Tool und Zielsetzung unterscheidet man mehrere Varianten:

1. Klick-Heatmap

Zeigt, wo Nutzer:innen klicken – auf Buttons, Links, Bilder oder sogar auf nicht verlinkte Bereiche (was oft überraschende Erkenntnisse bringt).

2. Mouse-Move-Heatmap

Erfasst die Mausbewegungen der Nutzer:innen. Diese korrelieren häufig mit der Blickrichtung, sind aber weniger exakt als Eye-Tracking.

3. Scroll-Heatmap

Zeigt, wie weit Besucher:innen auf einer Seite scrollen. Damit kannst du messen, ob wichtige Inhalte überhaupt gesehen werden – oder viel zu spät (oder nie) erscheinen.

4. Attention-Map (Aufmerksamkeitskarte)

Einige Tools berechnen auch eine Kombination aus Scroll- und Klickverhalten, um zu zeigen, wo die höchste Nutzeraufmerksamkeit liegt.

Warum sind Heatmaps so wertvoll?

Zahlen wie „Verweildauer“, „Absprungrate“ oder „Conversionrate“ sagen dir was passiert – Heatmaps zeigen dir wo und wie es passiert. Das macht sie besonders mächtig für:

  • Conversion-Optimierung: Werden deine CTAs wirklich gesehen und geklickt?
  • Content-Optimierung: Welche Inhalte ziehen Aufmerksamkeit auf sich – welche nicht?
  • UX-Design: Funktionieren Navigation und Seitenstruktur intuitiv oder gibt es „tote Zonen“?
  • Hypothesen-Tests: Wie ändern sich Nutzerpfade bei Layout-, Text- oder Button-Anpassungen?
  • Fehlererkennung: Klicken Nutzer:innen auf Stellen, die gar nicht interaktiv sind?

Gerade bei WordPress-Websites, die oft mit Themes und Page-Buildern arbeiten, zeigen Heatmaps schnell, ob das visuelle Konzept mit dem Nutzerverhalten übereinstimmt – oder ob man an der Zielgruppe vorbeigebaut hat.

Wie lassen sich Heatmaps in WordPress integrieren?

Für WordPress gibt es zahlreiche Tools, die Heatmaps einfach einbindbar machen – oft per Plugin oder Tracking-Snippet. Zu den bekanntesten Anbietern zählen:

  • Hotjar
  • Microsoft Clarity (kostenlos und datensparsam)
  • Smartlook
  • Crazy Egg
  • Mouseflow

Die Einbindung erfolgt meist über ein kleines JavaScript, das du entweder direkt in den Head deiner Seite einfügst (z. B. mit einem Plugin wie „Insert Headers and Footers“) oder über einen Tag Manager. Alternativ bieten viele Plugins native Integrationen.

Wichtig: Auch hier gilt die DSGVO. Heatmaps dürfen nur mit aktiver Einwilligung der Nutzer:innen aktiviert werden – z. B. über ein Cookie-Banner mit Opt-In. Tools wie Borlabs Cookie oder Complianz helfen dir dabei, das korrekt umzusetzen.

Was kann man aus einer Heatmap lernen?

Ein paar typische Erkenntnisse aus Heatmap-Analysen:

  • Nutzer:innen klicken auf nicht verlinkte Bilder – Zeit, sie zu verlinken
  • Wichtige CTAs sind unter dem „sichtbaren Bereich“ und werden kaum gesehen
  • Die Navigation wird auf mobilen Geräten nicht intuitiv verwendet
  • Große Textblöcke werden überscrollt, wohingegen Listen und kurze Absätze besser performen
  • Footer-Bereiche werden deutlich häufiger gesehen, als angenommen – und eignen sich daher für zusätzliche Links oder CTAs

Gerade beim Relaunch einer Website oder bei A/B-Tests liefern Heatmaps oft die entscheidenden Hinweise, warum etwas funktioniert – oder eben nicht.

Grenzen von Heatmaps

So wertvoll Heatmaps sind – sie sind kein vollständiger Ersatz für Datenanalysen oder User-Tests. Ihre größten Einschränkungen:

  • Sie zeigen nur das Verhalten – nicht das „Warum“
  • Kleine Websites mit wenig Traffic brauchen oft Wochen, um aussagekräftige Daten zu sammeln
  • Bei dynamischen Seiten (z. B. WooCommerce-Shops mit vielen Varianten) ist die Auswertung komplexer
  • Die Messung basiert auf Mausbewegungen – diese spiegeln nicht immer die tatsächliche Aufmerksamkeit wider (besonders mobil)

Trotzdem: Als Ergänzung zur klassischen Webanalyse liefern Heatmaps oft den entscheidenden visuellen Aha-Moment.

Fazit

Heatmaps machen sichtbar, wie deine Website wirklich genutzt wird – jenseits von Zahlen und Vermutungen. Sie helfen dir, Inhalte besser zu platzieren, Nutzer:innen gezielter zu führen und Barrieren im Design aufzudecken. Gerade im Zusammenspiel mit Tools wie Google Analytics oder einem guten UX-Konzept sind sie ein mächtiger Hebel für mehr Conversion, mehr Verständlichkeit und bessere Entscheidungen.

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