Was ist First Contentful Paint (FCP)?
First Contentful Paint (FCP) ist eine Metrik aus dem Bereich der Web-Performance-Messung, die angibt, wann der erste sichtbare Inhalt einer Webseite im Browser erscheint. Es handelt sich dabei um den Moment, in dem der Browser das erste Mal „etwas“ auf dem Bildschirm darstellt – also Text, Bild, SVG oder eine andere sichtbare DOM-Komponente.
FCP ist Teil der sogenannten Core Web Vitals, einer von Google definierten Gruppe an Leistungskennzahlen, die für das Ranking in den Suchergebnissen mitentscheidend sind. Anders als rein technische Ladezeiten beschreibt FCP einen visuellen Meilenstein, der aus Sicht der Nutzer:innen besonders relevant ist – denn er signalisiert: „Die Seite lebt.“
Warum ist FCP für SEO wichtig?
Google bewertet nicht nur, ob Inhalte vorhanden sind, sondern auch, wie schnell sie sichtbar werden. Eine schnelle Reaktion beim Seitenaufbau verbessert das Nutzererlebnis – und ist ein klares Qualitätsmerkmal aus Sicht der Suchmaschine.
Ein langsamer FCP führt dazu, dass Besucher:innen länger auf eine weiße oder leere Seite starren – was die Absprungrate erhöhen kann. Vor allem auf mobilen Geräten spielt FCP eine zentrale Rolle: Hier zählt jede Sekunde, denn Nutzer:innen erwarten unmittelbares Feedback.
Je schneller der First Contentful Paint erfolgt, desto wahrscheinlicher ist es, dass der Besuch fortgesetzt wird – was sich wiederum positiv auf andere SEO-Signale wie Verweildauer, Interaktion und Conversions auswirkt.
Was ist ein guter FCP-Wert?
Google unterteilt die Bewertung des FCP in drei Kategorien:
- Gut: unter 1,8 Sekunden
- Verbesserungswürdig: 1,8 – 3,0 Sekunden
- Schlecht: über 3,0 Sekunden
Diese Werte basieren auf echten Nutzungsdaten aus dem Chrome User Experience Report und fließen direkt in die Bewertung der Page Experience mit ein.
Wie wird FCP gemessen?
FCP wird sowohl in Labortests (z. B. mit Lighthouse oder WebPageTest) als auch in Feldmessungen (z. B. über Google Search Console, Chrome UX Report oder RUM-Tools) erhoben.
Gemessen wird der Zeitpunkt ab dem Start des Seitenaufrufs (Navigation Start) bis zum Rendern des ersten sichtbaren Elements. Wichtig: FCP misst nicht den vollständigen Aufbau der Seite, sondern nur das erste visuelle Feedback – z. B. eine Überschrift, ein Logo oder ein Icon.
Welche Ursachen führen zu schlechtem FCP?
Ein schlechter FCP ist oft ein Zeichen für ineffiziente Ladeprozesse im „Above the Fold“-Bereich – also in dem Bereich, der beim ersten Laden der Seite ohne Scrollen sichtbar ist.
Typische Ursachen sind:
- Blockierendes JavaScript oder CSS, das das Rendering verzögert
- Zu viele externe Skripte (z. B. Fonts, Tracker, Tools) im <head>
- Langsame Serverantwortzeit (Time to First Byte ist hoch)
- Unkomprimierte Ressourcen (z. B. Bilder, Stylesheets, Icons)
- Fehlende Priorisierung von kritischen Inhalten – der wichtigste Content wird zuletzt geladen
- Lazy Loading falsch oder zu früh aktiviert, sodass auch sichtbare Inhalte zu spät erscheinen
Wie kann man FCP verbessern?
Um die FCP-Werte zu optimieren, solltest du den Fokus auf einen schnellen, priorisierten Seitenaufbau legen. Dazu gehören:
- Kritisches CSS inline laden (Critical CSS) und nicht-blockierendes CSS für alles Weitere
- Asynchrones oder defer-Laden von JavaScript, um das Rendern nicht zu blockieren
- Fonts lokal hosten und font-display: swap setzen, um Ladeverzögerungen durch Webfonts zu vermeiden
- Server-Performance verbessern, z. B. durch Caching, CDN oder ein leistungsfähiges Hosting
- Unnötige Third-Party-Skripte reduzieren (z. B. Chat-Plugins, externe Trackings)
- Bilder im oberen Seitenbereich optimieren und in modernen Formaten wie WebP oder AVIF ausliefern
- Preload für wichtige Ressourcen einsetzen (Fonts, Hero-Bilder)
Gerade bei WordPress-Seiten können Tools wie WP Rocket, LiteSpeed Cache oder Perfmatters helfen, die richtigen Optimierungen umzusetzen – ohne tief in den Code eingreifen zu müssen.
Wie FCP im Vergleich zu anderen Metriken steht
First Contentful Paint ist Teil der Ladegeschwindigkeit, aber nicht gleichzusetzen mit der Largest Contentful Paint (LCP) – die den Zeitpunkt misst, an dem der größte sichtbare Inhalt geladen ist. Beide Metriken sind wichtig, aber FCP kommt früher im Ladeprozess – und hat damit oft den größeren Einfluss auf den ersten Eindruck.
Weitere relevante Performance-Metriken:
- Time to First Byte (TTFB) – Zeit bis zur ersten Antwort des Servers
- First Input Delay (FID) – Zeit bis zur ersten Interaktion
- Cumulative Layout Shift (CLS) – misst visuelle Stabilität beim Laden
Fazit
First Contentful Paint ist mehr als nur eine Zahl – es ist ein Signal an Nutzer:innen, dass sie an der richtigen Stelle sind und die Seite reagiert. Eine gute FCP-Zeit stärkt das Vertrauen, reduziert Absprünge und verbessert die Wahrnehmung deiner Marke – besonders auf mobilen Geräten. Für SEO bedeutet das: Wer schnell sichtbar ist, wird häufiger wahrgenommen. Und genau das will Google sehen.