Was ist Creative Commons?
Creative Commons (CC) ist ein Lizensierungssystem, das es Urheber:innen erlaubt, ihre Werke unter klar definierten Bedingungen öffentlich freizugeben. Ziel ist es, Inhalte wie Texte, Bilder, Musik oder Videos rechtssicher nutzbar zu machen, ohne dass für jede Verwendung eine gesonderte Erlaubnis eingeholt werden muss.
Anders gesagt: Creative Commons ist eine Alternative zum klassischen „Alle Rechte vorbehalten“, bei der die Urheber:innen entscheiden, welche Nutzungsrechte sie anderen geben wollen – und welche nicht.
Das ist besonders relevant für Blogger:innen, Webdesigner:innen, Social-Media-Verantwortliche oder Agenturen, die Inhalte verwenden möchten, ohne Gefahr zu laufen, gegen das Urheberrecht zu verstoßen.
Wie funktioniert Creative Commons?
Creative Commons stellt standardisierte Lizenzmodelle bereit, die mit eindeutigen Kürzeln arbeiten. Diese Kombinationen regeln, ob und wie du ein Werk nutzen darfst.
Die sechs häufigsten Lizenzen:
Kürzel | Bedeutung |
---|---|
CC BY | Nutzung erlaubt, aber Namensnennung erforderlich |
CC BY-SA | Wie CC BY, aber Weitergabe nur unter gleichen Lizenzbedingungen erlaubt |
CC BY-ND | Nutzung erlaubt, aber keine Bearbeitung gestattet |
CC BY-NC | Nutzung nur nicht-kommerziell, Namensnennung erforderlich |
CC BY-NC-SA | Wie BY-NC, aber Weitergabe nur unter gleicher Lizenz |
CC BY-NC-ND | Strengste Lizenz: nur nicht-kommerziell, keine Bearbeitung erlaubt |
Es gibt auch Inhalte, die unter CC0 veröffentlicht sind – sie gelten als „Public Domain“, können also frei und ohne Nennung verwendet werden.
Wie erkenne ich Creative-Commons-Inhalte?
Viele Plattformen und Portale kennzeichnen Inhalte mit einem CC-Logo oder einem Lizenzhinweis, z. B.:
„Dieses Bild ist lizenziert unter CC BY 4.0 – Foto: Max Mustermann / Unsplash“
Seriöse Portale, auf denen du gezielt nach CC-lizenzierten Medien suchen kannst:
- Unsplash (nur CC0)
- Pexels (nur CC0)
- Pixabay (meist CC0)
- Wikimedia Commons (verschiedene CC-Modelle)
- Flickr (Filter für CC-Inhalte verfügbar)
- Europeana, Free Music Archive, Openverse (ehemals Creative Commons Search)
Wichtig: Immer prüfen, ob wirklich eine CC-Lizenz vorliegt und ob die gewünschte Nutzung (kommerziell, mit Bearbeitung) erlaubt ist.
Creative Commons und WordPress – worauf achten?
Gerade in WordPress-Projekten werden oft Bilder oder Medien eingebunden, für die keine eigene Lizenz besteht. Creative Commons ist hier eine praktische Lösung – aber auch eine rechtliche Stolperfalle, wenn du es falsch machst.
Darauf solltest du achten:
- Quellenangaben immer vollständig machen, inkl. Autor:in, Lizenztyp und Link
- CC BY und Co. erfordern aktive Namensnennung – meist unter dem Bild oder im Impressum
- „Nicht-kommerziell“ heißt: keine gewerbliche Nutzung – darunter fällt auch die Website deiner Agentur
- CC0 ist am flexibelsten – aber auch hier gilt: Plattformbedingungen respektieren
- Keine Lizenzänderung durch „Umwandlung“ auf der eigenen Website – CC bleibt CC
Wann ist Creative Commons keine gute Idee?
- Wenn du rechtlich 100 % auf der sicheren Seite sein musst
- Bei kommerziellen Websites, auf denen nur nicht-kommerzielle CC-Werke genutzt werden
- Wenn du kein Risiko durch falsche oder fehlende Quellenangaben eingehen willst
- Bei besonderen Branchenanforderungen (z. B. Medizin, Finanzen, Datenschutz)
In solchen Fällen solltest du auf lizenzierte Premium-Bilddatenbanken (z. B. Adobe Stock, Shutterstock) oder eigene Inhalte zurückgreifen.
Fazit
Creative Commons ist eine großartige Möglichkeit, Inhalte mit klaren Rechten zu nutzen – aber kein Freifahrtschein. Du musst genau wissen, welche Lizenz gilt und was sie erlaubt. Vor allem bei kommerziellen Webseiten ist Vorsicht geboten: Was schnell eingebunden ist, kann im Zweifel teuer werden.
Wer sich mit den Regeln vertraut macht und sauber kennzeichnet, kann mit CC-Material viel Zeit und Geld sparen – ohne rechtliche Risiken.